Presse


"Anna Hood" und "Dezember-Crash" wurden mit dem KIMI-Siegel 2020 ausgezeichnet.

 



"ANNA HOOD" auf der Buchmesse KAIRO im Januar 2019


 

Ein (...) Buch ist Resultat eines mitteldeutschen Literatur-Bebens. Der Schriftsteller und Geschäftsführer eines Literaturvereins, Jürgen Jankofsky,wurde kurz vor der Rente fristlos entlassen. Er habe Gelder für die Übersetzung seiner in vielen Sprachen vorgelegten Kinder-Geschichte „Anna Hood“ missbräuchlich verwendet. Inzwischen ist der Fall mangels Tatverdacht eingestellt; Jankofsky aber ließ es sich nicht nehmen, eine Retourkutsche auf Schriftstellerart zu fahren. In Dezembercrash (mitteldeutscher verlag), wiederum einer Kindergeschichte, kommen nicht nur Anna Hood, sondern auch die fristlosen Entlasser vor. Mit Fantasienamen als „Frau Fieser“ und „Frau Pflüger-Klatsche“ getarnt; Kinder übertreiben halt gerne.

 

MATTHIAS BISKUPEK, Eulenspiegel Nr. 4-2019, zu: „Dezember-Crash“

 

 

 

 

Jürgen Jankofsky: Dezember-Crash
Eine Geschichte
Mitteldeutscher Verlag Halle 2019
ISBN 978-3-96311-171-6
Jürgen Jankofsky, 1953 in Merseburg geboren und seit langem in Leuna lebend, gehört zweifellos zu den produktivsten Schriftstellern des Landes – mehr als 50 Buchveröffentlichungen unterschiedlicher Genres zeugen davon. Und mehr noch: rund 120 Herausgaben belegen,
dass Jankofsky auch und gerade für andere zum literarischen Akteur wird; ein Macher, ein Beweger, ein Überzeugungstäter sozusagen. Und bei all dem setzt er stets Dinge um, von deren Notwendigkeit er zutiefst überzeugt ist.
So auch in diesem Falle: Mit „Dezember-Crash“ vervollständigt Jankofsky seine Jugendbuch-Trilogie, die bisher aus „Ein Montag im Oktober“ (1984) und „Novembertau“ (1999) bestand und der man eine jeweils hochaktuelle gesellschaftspolitische Brisanz zusprechen muss. Die Besonderheit dieser 75 Seiten: Die Geschichte greift ein literarisches Projekt auf, das Jankofsky seit längerem umtreibt und das inzwischen internationale wie virtuelle Dimensionen angenommen hat: Das Anna-Hood-Szenario (siehe Lesefutter 2018, S. 88f sowie www.anna-hood.de). Was sich seinerzeit noch als eine grobe Skizze darstellte, als Anregung für ein aktivierendes Projekt, ist nunmehr literarisiert und in eine ebenso spannende wie aufschlussreiche Story verpackt worden, die schlaglichtartig verschiedene Diskurse und Kontroversen unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit aufgreift und auf verständliche Art und Weise ins jugendliche Bewusstsein rückt. Dass in der Zuspitzung
einige Pauschalisierungen und Klischees enthalten sind, sei nicht verschwiegen, doch gibt die jüngste Vergangenheit dem Autor leider recht: Tatsächlich werden die Diskussionen um Migration und Asyl, um Toleranz und Solidarität, um Armut und Teilhabe stark polarisiert
geführt, und dabei scheinen die lautesten Behauptungen sich häufig genug gegenüber den bedachtsam abwägenden Argumenten durchzusetzen. Und wenn der Text in seiner erkennbar didaktischen Absicht Widerspruch provoziert – warum denn nicht? Auch das ist
eine Funktion von Literatur, von Kunst überhaupt: etwas in Gang zu setzen, zu bewegen und zu verändern!
Wir lernen drei Generationen kennen (und wer die beiden früheren Trilogie-Texte kennt, wird sich über alte Bekannte freuen): Katrin, inzwischen die Oma, die als Journalistin arbeitet und aus fadenscheinigen Gründen gefeuert wird; Jasmin als Mutter – sie arbeitet für eine NGO in Ghana und ist mit einem ghanaischen Hochschullehrer verheiratet – und die Tochter Anna, die von einigen Mitschülern schon mal als Negerpüppi gehänselt wird. Dazu gibt es die Schulleiterin der Elisabeth-Feinmann-Schule, Frau Fieser, und die Klassenlehrerin Pflügert-
Klatsche, die im Gedenken an die Namensgeberin ein literarisches Heimatprojekt initiieren, dessen Ergebnis zu Beginn schon feststehen sollte. Weiterhin den Schriftsteller Nobert Gröger, ein wenig wohl Jankofskys Alter Ego, den Anna gern einladen würde, damit seine
Idee eines modernen Robin Hood die Projektwoche bereichert. Und da Oma Katrin ihn kennt, gelingt das auch, geht aber nach hinten los, woran unter anderem auch der rechtskonservative Landtagsabgeordnete Schödel seine Aktie hat, verstärkt durch eine willfährige Berichterstattung durch Frau Kloß mit ihrem regionalen Fernsehteam. So werden unterschiedliche Positionen personalisiert und Haltungen ausgestellt, zwischen denen sich Anna zu behaupten lernt. Sie ist die Figur, die in und an dieser Geschichte wächst, während die übrigen Rollen doch eher in ihrer jeweiligen Statik verbleiben. Diese Entwicklung aber hat durchaus eine überzeugende Dynamik, sie macht Mut, indem sie nicht als angeordnete Bewegung daherkommt, sondern aus sich selbst heraus entsteht und sich gegen äußere Widerstände durchsetzt. Letztere werden – der gesellschaftlichen Wirklichkeit geschuldet – teils durchaus drastisch geschildert; vom duldenden Mitläufertum der Angepassten bis hin zur kriminellen Gewalt reicht die Palette der Verhaltensweisen. Dennoch geben die drei Frauengenerationen (sofern man Anna da schon mit einbeziehen darf) nicht klein bei, und indem sie auf die partizipativen Möglichkeiten der Demokratie setzen, stärkt dies auch beim Leser das Zutrauen, dass diese Gesellschaft allen Unkenrufen zum Trotz über unterschiedliche Optionen verfügt, sich der rassistischen, ausländerfeindlichen und auf Abschottung setzenden Polemik bestimmter Kreise wirkungsvoll entgegenzustellen.
Das Ende der Geschichte, die keineswegs oberflächliche Lösungen anbietet, bleibt offen – gut so! Genau darin – und in der ermutigenden Darstellung der jugendgemäßen Aktivitäten Annas und ihrer Anna-Hood-Gang – liegt die Stärke von Jankofskys Erzählung, die für Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren dringend empfohlen sei. Sie kann den ambitionierten Unterricht in Deutsch, Ethik und/oder Sozialkunde zweifellos bereichern und mündet dann vielleicht genau in so ein Schul-Projekt, wie es im Text vorgestellt wird. Somit wird der „Dezember-Crash“ zu einem Crash-Kurs für Kids in Sachen gelebter Demokratie. Wir könnten es brauchen!
Prof. Dr. Paul Detlev Bartsch (in: "Lesefutter 2019")


Dezember-Crash

 

Neues Buch von Jürgen Jankofsky

 

 

 

Mit der Auslieferung kurz vor Weihnachten hat es gerade geklappt: „Dezember-Crash“ (Abb.) setzt die „Anna“-Reihe Jürgen Jankofskys, die spätestens 2017 mit „Anna Hood“ internationale Aufmerksamkeit erlangte, mit veränderten Mitteln fort. Das Buch bildet zugleich den Abschluss einer über einen großen Zeitraum entstandenen Trilogie, zu der noch „Ein Montag im Oktober“ (1984) und „Novembertau“ (1999) gehören – beide Bände werden ebenfalls in Kürze wiederaufgelegt. Um Toleranz und Gerechtigkeit geht es und wie man es in Angriff nimmt, sich auf die Suche nach Verbündeten macht und es womöglich sogar schafft, dass die Welt eine bessere wird. Der Leunaer Autor hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten viele Verdienste um die Literaturszene des Landes erworben: besagte „Anna Hood“ wurde in über vierzig Sprachen übersetzt. Mög’s mit dem neuen Buch auch so sein! (FRITZ 1/19)

 

 

 


Mediennerd, 28.08.2018



Mainpost, 23. April 2018

WÜRZBURG

 

pics4peace: Jugendliche wollen mehr Politik in der Schule

 

 

 

Foto: Pia Beckmann

Beim pics4peace-Workshop im Matthias-Grünewald-Gymnasium sprach Autor Jürgen Jankofsky mit den Jugendlichen unter anderem über „Die Jünger Jesu“.

 

„Wo läuft in unserer Gesellschaft etwas falsch? Wie kann man es ändern? Was kann ich tun? Was die Politik?“ Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigten sich etwa 70 junge Erwachsene in einem fünfstündigen Workshop mit dem Autoren Jürgen Jankofsky, den die Leonhard-Frank-Gesellschaft im großen Saal des Matthias-Grünewald-Gymnasiums veranstaltete.

Junge Erwachsene für Frieden und Demokratie

Die Leonhard-Frank-Gesellschaft (LFG) bot den Workshop bei der Aktion „pics4peace – Junge Erwachsene für Frieden und Demokratie“ an, so die Pressemitteilung der Initiative. „Leonhard Frank hat in seinem Werk immer wieder die Frage nach mehr Gerechtigkeit gestellt. Die „Jünger Jesu“ aus dem Nachkriegs-Würzburg haben das Leid vieler in der Stadt nicht hingenommen, sondern ganz konkret gehandelt und Abhilfe geschaffen“, so Michael Henke, der Vorsitzende der LFG. Deshalb war der Autor Jürgen Jankofsky auch mit dabei. Dieser hat mit seiner Kurzgeschichte „Anna Hood“ ein Pendant aufgegriffen, das in der heutigen Zeit spielt.

Jankofsky, Mitglied im Vorstand des PEN Deutschland, erzählte zunächst von sich und seinem „Anderssein“: in der DDR aufgewachsen, ein „Revoluzzer“, der am liebsten Rockmusik machte, war er viele Jahre als Berufsmusiker unterwegs, bevor er noch einmal Literatur studierte, um sich nach dem Schreiben von Liedtexten schließlich ganz dem Schreiben zu widmen.

Die Jugendlichen widmeten sich verschiedenen Themen

 

Die Jugendlichen widmeten sich in Kleingruppen frei gewählten konkreten Themen: „Hart, aber unfair geht es oft zu, da müssen wir alle eingreifen“, sagten die ersten und verwiesen auf Gewalt und Ausgrenzung. „Tu was!“ war auch der Appell der zweiten Gruppe: Es wird viel diskutiert und geregelt, aber das konsequente Handeln fehlt, wie ein Schüler am Beispiel der Klimakonferenzen aufzeigte.

 

Foto: Pia Beckmann

In kleinen Gruppen beschäftigten sich die jungen Erwachsenen beim pics4peace-Workshop im Matthias-Grünewald-Gymnasium mit verschiedenen Themen rund um Demokratie und Frieden.

 

Andere Themen waren die Ausnutzung von Machtpositionen, aber auch der Syrien-Konflikt und das irrationale Agieren der USA und Russlands, das die Jugendlichen sorgte: „Was kann man da dagegen tun?“ „Wir brauchen mehr politische Aufklärung in der Schule!“, so die Schüler. Ein Aufreger für viele war auch das neue Polizeiaufgaben-Gesetz. Engagiert stellten die Jugendlichen ihre Themen im Plenum vor und diskutierten darüber.



Lesefutter 2018





Mitteldeutsche Zeitung, 22.02.2018


Mitteldeutsche Zeitung, 06.02.2018


Trierer Zeitung, 11.01.2018


Anna Hood, das ganz besondere Kinderbuch von Jürgen Jankofsky

 

Schreckliche Bilder sieht Anna im Fernsehen. Ein gekenterter Flüchtling trägt sein totes Kind aus dem Meer und legt es am Strand ab. Anna ist nicht nur erschrocken, sie ist auch empört. Die Welt ist ungerecht und sie, Anna, muss etwas dagegen tun. Also spendet sie all das Geld, das sie hat, doch das ist viel zu wenig. Von ihren Klassenkameraden, die sie wegen einer Spende anspricht, macht einzig Robin mit. Und dessen Name gibt ihnen den Weg vor, den sie gehen müssen. Gab es da nicht mal einen Robin Hood, der die Reichen bestohlen und den Armen Geld gegeben hat? Klar, und so einer wollen sie auch werden. Anna Hood nennt sich Anna jetzt und weil der richtige Robin eine Bande der „Gesetzlosen“ gegründet hatte, wollen sie das auch tun. Eine Bande, deren Mitglieder auf der ganzen Welt verstreut sind und die sich über das Internet zusammenfinden. Tolle Ideen entwickeln sie da, wie die Welt für Kinder gerechter werden könnte, ihre Phantasie kennt keine Grenzen.

Eine kleine, sehr schöne Geschichte erzählt Jürgen Jankofsky in seinem neuen Kinderbuch, aber die schönste Idee besteht darin, dass diese Geschichte nicht einmal erzählt wird, sondern neunzehn Mal, nämlich in allen möglichen Sprachen dieser Welt. Wie Annas Bande aus Kinder rund um den Erdball besteht, so wird ihre Geschichte in vielen Sprachen erzählt: Arabisch, armenisch, chinesisch, türkisch und in Französisch und Englisch sowieso.

Es ist ein Buch, das an allen Multikulti-Orten zum Einsatz kommen müsste, auch in Schulklassen mit Schülern unterschiedlichster Herkunft. Die deutsche Fassung könnte als Ausgangspunkt dienen und dann könnten syrische, türkische oder andere Kinder ihre Geschichte, die doch dieselbe ist, dazu erzählen. Die Geschichte von Anna und Robin und von allen Kindern in der Welt, die sie gerechter und damit lebenswerter machen wollen.

 

 

 

Heinrich Peuckmann


Jürgen Jankofsky

Anna Hood. Ein Szenarion für Kinder in 19 Sprachen unserer Welt

Halle/Saale: Mitteldeutscher Verlag GmbH 2017

ISBN: 978-3-95462-877-3

Preis: 9,95 €, 236 Seiten

 

 

Anna kann es nicht mehr sehen. Oder richtiger, sie kann die Bilder nicht mehr aus ihrem Kopf bekommen. Täglich sterben Menschen auf der Flucht vor Hunger und Krieg, während andere unmittelbar daneben das Leben und den Reichtum in vollen Zügen genießen. Doch was tun? Der Inhalt des Sparschweins bewirkt – wenn es auch gerade gut gefüllt ist – nicht sehr viel. Also muss eine Idee her, die weiter greift. Zum Glück kann Annas Freund Robin auf einen berühmten Namensvetter verweisen, und an dem nun orientiert nimmt Annas Plan zur Weltverbesserung richtig Fahrt auf.

Es ist weniger eine geradlinige Strategie, die Anna antreibt. Eher kommt eins zum anderen und es ergeben sich Effekte, die nicht abzusehen waren. Zu den ersten eigenen Versuchen kommt Robins hilfreicher Hinweis auf Robin Hood, das Internet bietet vielfältige Formen der Vernetzung usw. Antrieb ist zuerst einmal die menschliche Empörung, dann aber auch das eigene Projekt, die Dynamik der Sache, die die Mühe lohnt. Das Geschehen ist dann weniger realistisch, als idealisiert überzeichnet. Es changiert – wie auch der Mythos, auf den angespielt wird – an der Grenze zum Phantastischen, fast wie ein Märchen, das aber dann doch wieder deutlich an unsere Wirklichkeit zurückgebunden bleibt. Die den Ungehorsam erprobenden Kinder beginnen und das was sie tun, schlägt Wellen. Wohin diese die Handlung tragen, bleibt offen, aber darauf kommt es auch gar nicht an. Das Beginnen ist das große Thema, und das steht im Mittelpunkt des vorliegenden Buches.

Jürgen Jankofsky bezeichnet seinen Neuling explizit nicht als Geschichte. Es ist ein „Szenario“, also eine Situation, die konstruiert und zweifellos fiktional, nicht aber das andere zur Realität ist. Vielmehr ist es ein Möglichkeitsraum, der Handlungsoptionen eröffnet. Rasant wird die Handlung entwickelt, durch 12 kurze Kapitel und eine Sprache, die gleichsam einfühlsam ist – manchmal an der Grenze zur erlebten Rede – und manchmal staccatoartig verdichtet, elliptisch verknappt und hochfrequent beschleunigt. Eingewoben in ein flächenhaftes Geschehen wird auf reale Ereignisse und Entwicklungen angespielt: gesellschaftskritisch das Unverständnis der Erwachsenen für den Plan der Kinder, aus Kinderperspektive der groteske Arbeitskampf der sogenannten Werktätigen, dann aber auch aktuelle politische Themen wie das bedingungslose Grundeinkommen und die Reichensteuer.

So entsteht eine kurze Erzählung, die sich auf wenigen Seite entfaltet. Ein Buch wird daraus auf ganz einfache Weise. Die Geschichte findet sich darin nämlich 19 Male, jedoch jeweils in eine andere Sprache übertragen. Neben den großen Weltsprachen wie Englisch und Französisch finden sich da auch Armenisch und Arabisch, und jede Menge anderer Sprachen, in die die Geschichte von Anna Hood übersetzt wurde. Heike Lichtenberg hat zu allen 19 Varianten ein kulturspezifisch angepasstes Portrait von Anna Hood als Frontispiz beigefügt. So entsteht hier ein interessantes und interkulturell herausforderndes Lehrstück über die Soliadrität und die Kraft der Idee, die ihren Anfang nimmt.

 

Prof. Dr. Michael Ritter

Halle/Saale, den 14. August 2017

 

 


Magdeburg Kompakt


Belgische Zeitung


Mitteldeutsche Zeitung, 09.08.2017


Mitteldeutsche Zeitung, 16.06.2017


EKZ,  Bibliotheksservice, 08.2017


Hauptkatalog des Mitteldeutschen Verlags 2017